Atemtherapie nach Buteyko
Unsere Atmung ist lebenswichtig und beeinflusst unsere Gesundheit massgeblich. Durch bewusste Atmung können wir unsere Gesundheit steuern und verbessern. Überlassen wir sie nicht äusseren Einflüssen, sondern nutzen wir ihre Kraft zur Linderung von Krankheiten und zur Gesundheitsprävention. Schenke deiner Atmung Achtsamkeit.
Atemtherapie erklärt
Dr. Konstantin Buteyko hat mit seiner Arbeit erkannt, wie wichtig unsere Atmung ist. Gerade in den Krankenhäusern ist er überzeugt gewesen, dass Menschen mit einer Krankheit oder nach einem Unfall mit der reduzierten Atemtechnik schneller ihre Lebensqualität verbessern. Sein Erfolg gab ihm Recht und die Atemtherapie nach Buteyko ist inzwischen in vielen Ländern offiziell anerkannt.
Die reduzierte Atemtechnik ist eine qualitative Atmung mit weniger Atemzügen pro Minute. Wir als Menschen atmen heute zu oft und zu flach, so dass unser Körper nicht die Möglichkeit hat, optimal mit der Atmung umzugehen.
Wie oft atmest du pro Minute? Sind es mehr als 12 Atemzüge pro Minute? Kennst du auch Symptome wie Husten, Seufzen, Asthma, Schnarchen, Heuschnupfen, Apnoe, Angstzustände, Hyperventilation, chronische Erschöpfung, Gewichtsprobleme und so weiter? Das können Folgekonsequenzen einer ungesunden Atmung sein.
Die Atemtherapie nach Buteyko führt zu einer besseren Sauerstoffaufnahme und stellt das biochemische Gleichgewicht im Körper wieder her. Das Leben können wir somit angenehmer leben. Verkrampfungen lösen sich und das Atmen wird leicht.
Erfahre mehr über die Atemtherapie nach Buteyko
- Artikel Nexus Magazin: Die Buteyko-Methode, eine wirksame Behandlungsmethode gegen Asthma
- Critcal Care, über CO2: Bench-to-bedside review: Carbon dioxide
- Dr. Yandell Henderson: Krank durch zu viel atmen
- endurance: Symptome der chronischen Hyperventilation
Dr. K. Buteyko – Erforscher und Vater der Buteyko-Atemlehre
Professor Konstantin Pavlovitsch Buteyko wurde am 27. Januar 1923 in Ivanitsa in der Nähe von Kiew geboren. Er teilte die Begeisterung seines Vaters für Maschinen und studierte am Polytechnischen Institut in Kiew. Sein Studium wurde unterbrochen, als er im zweiten Weltkrieg der Armee beitrat. Geprägt durch seine Kriegserfahrung schrieb er sich 1946 am Ersten Medizinischen Institut in Moskau ein. Dort widmete er sich dem Studium der «kompliziertesten Maschine», dem menschlichen Organismus.
Im dritten Jahr seines Studiums erhielt er die Aufgabe, das Atemverhalten von Patienten zu überwachen und dieses in Verbindung mit der Schwere der Krankheit und der Prognose des Krankheitsverlaufs zu setzen. Bald kam er zum Schluss, dass zwischen den zwei Faktoren eine Wechselbeziehung bestand. Je mehr sich der Zustand eines Patienten verschlechterte, desto mehr atmete er. Er verbrachte unzählige Stunden an Betten von kranken und sterbenden Menschen und konnte mit der Zeit anhand des Atems erkennen, wie viel Lebenszeit einem Patienten noch verblieb.
Nach seiner Promotion 1952 setzte er seine Untersuchungen über die Beziehung zwischen Krankheit und Atemverhalten der Kranken fort.
Er bat gesunde Menschen, über einen gewissen Zeitraum forciert zu atmen und stellte fest, dass ihnen schwindlig wurde oder sich Erstickungssymptome, wie Keuchen und Husten, zeigten oder sie sogar in Ohnmacht fielen.
Daraus schloss er, dass, wenn wirklich eine Verbindung bestehen sollte zwischen Hyperventilation und Krankheit, es auch möglich sein müsste, eine Besserung zu erreichen, wenn der Atem reduziert würde. Er selber litt an Bluthochdruck und suchte nach dessen Ursache. Durch Messung seines Kohlensstoffdioxyd-Spiegels (CO2-Spiegels) stellte er fest, dass dieser zu tief war. Schon damals war bekannt, dass Hyperventilation den CO2-Spiegel senkt. Er folgerte, dass, wenn sein zu tiefer CO2-Pegel in Zusammenhang stände mit Überatmung, er diesen korrigieren könnte, wenn er weniger atmete.
Er begann, an sich selber zu experimentieren. Er hatte bereits früher diverse Texte über Yoga studiert, daher waren ihm Übungen, die den Atem reduzierten, bekannt. Bald fand er heraus, dass mit einem reduzierten Atem seine Symptome, wie Kopfschmerzen und hoher Blutdruck, zurückgingen. Atmete er jedoch wieder viel, kehrten auch die Symptome zurück.
Er begann nun damit, diese Entdeckung an seinen Patienten zu überprüfen. Er erkundete das Atemverhalten von Asthmatikern, Patienten mit Angina Pectoris und anderen Erkrankungen. Buteyko war nicht überrascht, als er feststellte, dass auch diese Patienten hyperventilierten. Durch eine Reduzierung des Atems konnte der Mangel an Kohlendioxyd auch bei seinen Patienten behoben werden, und ihre Beschwerden wurden vermindert oder verschwanden ganz. Kehrten die Personen jedoch zu ihrem alten Atemmuster zurück, zeigten sich auch die Beschwerden wieder.
Aus diesen Erkenntnissen ergaben sich die Grundlagen für Buteykos Theorie.
Hyperventilation vermindert den CO2-Gehalt im Organismus. Das führt zu Verkrampfungen der Blutgefässe und zu Mangel an Sauerstoff im Gewebe. Darauf reagiert der Körper mit einer Reihe von «Verteidigungsmassnahmen». Diese wurden dann – missverständlich – als eigene Krankheiten betrachtet und behandelt. Es lag für Buteyko nun nahe, zu vermuten, dass Gefässkrämpfe, die bei Überdruck auftraten, auch bei anderen Erkrankungen, wie zum Beispiel bei Angina Pectoris mit daraus resultierendem Herzanfall (myokardinaler Infarkt), bei Endarteriitis (Entzündung der inneren Arterienhaut, gewöhnlich in den Beinen) oder bei Magengeschwüren, auftreten können.
Erst in den frühen 80er-Jahren und nach vielen – zum Teil auch machtpolitisch bedingten – Tiefschlägen, waren die russischen Behörden genügend überzeugt von seiner Arbeit und erlaubten ihm, eine Studie mit asthmatischen Kindern am Ersten Moskauer Institut für Kinderkrankheiten durchzuführen.
Im Jahr 1968 war eine Approbation in Leningrad noch gescheitert, obwohl 44 von 46 ihm zugewiesenen Patienten – bei denen alle herkömmliche Behandlungen versagt hatten – offiziell als geheilt anerkannt wurden. Der damalige Gesundheitsminister begründete die Ablehnung mit der Tatsache, dass nur 2 von 46 Personen geheilt worden seien. Die Ergebnisse waren wohl gefälscht worden. Die Studie in Moskau bestätigte die Ergebnisse der Leningrader Approbation und war ein vollumfänglicher Erfolg. Auch wenn die Moskauer Studie sich vom heute im Westen bekannten Standard unterschied, waren die Resultate doch eindrücklich genug, um das staatliche medizinische System davon zu überzeugen.
Die Methode wurde freigegeben und fand weit verbreitete Anwendung. Es wird angenommen, dass in Russland über 100’000 Asthmatikern durch Dr. Buteykos Methode geholfen wurde. In der übrigen Welt dürften es ebenso viele sein.
In den späten 80er-Jahren wurde ein australischer Geschäftsmann, der an einer akuten Attacke von Angina Pectoris litt, in ein russisches Spital eingeliefert. Dort wurde er mit der Buteyko-Methode behandelt und war von der erstaunlichen Wirkung fasziniert. Er engagierte zwei russische Buteyko-Spezialisten, um die Technik in Australien anzuwenden. Nach kurzer Zeit begann der eine, Alexander Stalmatski, damit, neue Therapeuten auszubilden.
1994 wurden erste Blindtests mit der Methode erfolgreich ausgeführt. Seither hat sich die Methode weltweit verbreitet und die Anzahl der Personen, die diese Methode anwenden und lehren, wächst kontinuierlich. Professionelle Gremien wurden gegründet, um eine fundierte, standardisierte und exakte Anwendung der Methode zu garantieren.
In Russland gibt es heute, neben vielen frei praktizierenden Ärzten, die diese Methode anwenden, zwei Buteyko-Kliniken. Die Klinik in Voronezh wird von Buteykos Sohn Vladimir und dessen Frau Marina geleitet.
Die 1988 von Dr. Konstantin Buteyko gegründete Buteyko-Klinik in Moskau wird heute von seinem Stiefsohn, Dr. Andrey Novozhilov – dem Autor des Buches «Leben ohne Asthma» – weitergeführt. Novozhilov hatte als 9-jähriger zweimal miterlebt, wie seine Mutter beinahe an schweren Asthma-Attacken gestorben wäre. Dr. Buteyko lehrte den Jungen, wie er mit seiner Mutter, der zukünftigen Frau von Buteyko, die Atemtechnik üben konnte. Ludmila Buteyko lebte danach 33 Jahre asthmafrei.
Dr. Konstatin Pavlovitsch Buteyko starb 2003 im Alter von 80 Jahren in Moskau.
Quelle: Buteyko Schweiz
Die Buteyko-Atemtherapeuten
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Zertifizierter Atemtherapeut
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Dipl. Fachperson Autogenes Training